Unser Selbstverständnis: Verantwortung übernehmen

Die Mitarbeiter der Pathologie haben in den seltensten Fällen Kontakt zu den Patienten. Dennoch steht für uns hinter jeder Zelle und jedem Material, das wir aufarbeiten und begutachten, ein Mensch und seine Gesundheit. Diese wiederherzustellen oder zumindest positiv zu beeinflussen, ist Ziel unserer Arbeit, denn die sichere morphologische Diagnose des Krankheitsbilds ist ausschlaggebend für die weitere Therapie.

Um unsere klinischen Kollegen bei der Betreuung ihrer Patienten effektiv zu unterstützen, ist für uns bei der Aufarbeitung und Begutachtung der Proben höchste Sorgfalt und Präzision geboten. Diese stellen wir durch eine Reihe von Maßnahmen sicher:

 

  • Regelmäßige Fortbildungen für alle Mitarbeiter
  • Teilnahme an Ringversuchen
  • Strenges Qualitätsmanagement-System: Die QEP®-Zertifizierung der KV (Qualität und Entwicklung in Praxen) gewährleistet ein hohes Maß an Effizienz und Zuverlässigkeit
  • Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Experten, etwa bei Spezialuntersuchungen wie DNA-Zytometrie oder PCR
  • Konsultation von nationalen und internationalen Referenzzentren bei Problemfällen
  • Diskussionsforum im Rahmen klinisch-pathologischer Konferenzen

Die Pathologie

Die Hauptaufgabe des modernen Pathologen liegt in der Bewertung von Gewebs- und Zellpräparaten lebender Patienten. Bei der endgültigen Diagnose vieler Tumoren, entzündlicher Veränderungen oder degenerativer Erkrankungen kommt dem Facharzt für Pathologie eine Schlüsselrolle zu. Auch in der Verlaufs- und Therapiekontrolle ist die fachärztliche Meinung des Pathologen gefragt.

Zunehmend wichtig: Molekularpathologie

In den letzten Jahren hat sich darüber hinaus die molekularpathologische Analyse von Gewebeproben zu einem unverzichtbaren Bestandteil der modernen Pathologie entwickelt. Die Molekularpathologie ist Grundlage einer zunehmend personalisierten Medizin mit einer individualisierten Therapie bei vielen Tumorerkrankungen. Sie hilft vielfach beim Nachweis von spezifischen Krankheitserregern und ermöglicht die Erstellung von exakten Diagnosen. Die Zukunft der Pathologie ist morphomolekular.

Die klinische Obduktion spielt eine eher untergeordnete Rolle. Sie ist jedoch weiterhin ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung in der Medizin, denn sie schützt und verbessert den medizinischen Standard im Gesundheitswesen und trägt zu einer effizienten Vorsorge bei.

Das Verborgene erforschen: Die Geschichte der Pathologie

Schon früh wollten die Menschen wissen, wie es im Inneren des Körpers zugeht. Dennoch ist die Pathologie, wie wir sie heute verstehen, eine recht junge Wissenschaft. Hier ein paar Eckdaten.

Ägyptische und griechische Antike: Zum Zweck der anatomischen Bildung werden Leichenöffnungen vorgenommen.

1761: Der italienische Forscher Giovanni Battista Morgagni (1682 – 1771) legt mit seinem fünfbändigen Werk „De sedibus et causis morborum“ (Vom Sitz und den Ursachen der Krankheiten) den Grundstein für die wissenschaftliche Forschung und die Pathologie in ihrer heutigen Form.

1796: Am Wiener Allgemeinen Krankenhaus nimmt der erste so genannte Prosektor (von lat. prosecare = vorschneiden) seine Arbeit auf. Das Verständnis für die Bedeutung der Leichenschau wächst; erste Fachvertreter für Sektionen werden bestellt.

1819: Jean-Frédéric Lobstein (1777 – 1835) erhält in Straßburg den ersten Lehrstuhl für Pathologie.

1844: Die Universität Wien führt Pathologie als Prüfungsfach ein.

1858: Rudolf Virchow entwickelt die Zellularpathologie, die pathologische Veränderungen auf Körperzellen-Ebene untersucht – ein Hauptbestandteil des heute gültigen Krankheitskonzepts.